Als reformierter Pfarrer in Neapel

Ulrich Hossbach erzählt
2. Februar 2021 / Hans Stalder
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Ulrich Hossbach ist in Deutschland aufgewachsen und hat dort Theologie studiert. Die letzten 5 Jahre war er Pfarrer an der reformierten Kirchgemeinde in Enge/Zürich. Unerwartet entdeckte er eine offene Stelle bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Neapel, wo er seit 1. Dezember 2020 arbeitet.
Ursprünglich wurde die Evangelisch-Lutherische Kirche Italien (ELKI) gegründet, um die bestehenden, überwiegend deutschen, lutherischen Gemeinden in der Nachkriegszeit zu unterstützen, da diese ohne materielle Hilfeleistungen aus Deutschland auskommen mussten. Die Pfarrer von damals wandten sich mit diesem Problem an den Ökumenischen Rat in Genf. Hier erfuhren sie, dass ihnen der Lutherische Weltbund mit seinen reichen amerikanischen Kirchen helfen könnte. Im Oktober 1949 wurde die ELKI gegründet, eine von Deutschland unabhängige und im italienischen Recht verankerte Kirche. Heute ist die ELKI eine zweisprachige Kirche, in der die religiösen und kulturellen, deutschen Wurzeln mit der italienischen Realität zusammenleben und – wachsen. Eine Kirche, die aufgrund der Vielfältigkeit eine Besonderheit ist in der protestantischen Welt Italiens und Europas.

Hans Stalder